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Herzmuskelentzündung – Sport bei Erkältung kann lebensgefährlich sein!

In der Regel ist Sport sehr gut für das Herz, selbst bei vielen Herzerkrankungen. Doch es gibt Fälle, bei denen kann Sport lebensgefährlich werden. Wer seinem Körper etwa bei Infekten zu viel körperliche Anstrengung zumutet, riskiert eine Herzmuskelentzündung und die kann schlimme Folgen haben. Vor allem bei jungen Menschen führt sie im Extremfall bis zum Tod.

Dazu ein Expertenstatement von Kardiologe Professor Dietrich Baumgart:

Grundsätzlich bin ich sehr für sportliche Aktivität und rate vielen meiner Patienten – selbst bei Vorerkrankungen des Herzens – zu regelmäßigem Training. Doch wer an einem Infekt erkrankt ist, sollte unbedingt mit Sport pausieren – egal ob mit Vorerkrankung oder ohne. Und das nicht erst, wenn Fieber auftritt. Schon wenn ein vermeintlich harmloser Schnupfen sich gelblich-grün verfärbt, ist Vorsicht geboten. Das Immunsystem hat jetzt alle Hände voll zu tun, um gegen die Krankheitserreger im Körper anzukämpfen. Wenn ich meinen Körper nun körperlich belaste, schwäche ich meine Abwehrkräfte. Zudem rege ich eine rasante Verteilung der Viren oder Bakterien im Körper an. Damit steigt die Gefahr, dass sie im schlimmsten Fall aufs Herz schlagen und dort eine Herzmuskelentzündung, eine sogenannte Myokarditis, hervorrufen.

 

Ist der Herzmuskel entzündet, kann er nicht mehr ausreichend pumpen und lebenswichtiges Blut mit seinen Nährstoffen fließt nur noch unzureichend in den Körper. Im noch schlimmeren Fall kann eine Herzmuskelentzündung sogar zu sogenanntem Kammerflimmern führen, eine besondere Form von plötzlich auftretenden Herzrhythmusstörungen, die zu Herzversagen damit zum Tod führen können.

 

Das Problem: Eine Myokarditis macht zunächst keine Symptome. Betroffene fühlen sich müde, schlapp und appetitlos.  Alles Anzeichen, die auch bei einem normalen Infekt auftreten. Vor allem bei jungen Menschen wird daher selten nach Hinweisen auf eine Herzmuskelentzündung geachtet. Atemnot und Brustschmerzen sind schon höchste Alarmzeichen, die unbedingt abgeklärt werden sollten. Dabei geht es nicht nur darum, akutes Herzversagen vorzubeugen. Eine chronisch verschleppte Entzündung kann auch eine andauernde Herzschwäche verursachen.

Zur Diagnostik gehört auf jeden Fall ein EKG. Es deckt mögliche Rhythmusstörungen auf. Daneben geben spezielle Laborparameter Hinweise auf entzündliche Reaktionen im Körper und eine Schädigung des Herzmuskels. Ein Herz-Ultraschall sowie möglicherweise weitere bildgebende Verfahren wie das MRT lassen Auswirkungen auf die Pumpkraft und Veränderungen an Herzkammern und Herzklappen erkennen.

Wird eine Herzmuskelentzündung festgestellt, heißt das erst einmal rund sechs Monate Sportverbot. Eventuell gibt es dazu Medikamente zur Herzschonung und bei bakteriellen Infekten Antibiotika. Damit es gar nicht so weit kommt, also bei Infekten lieber zwei bis drei Tage auf Sport verzichten. Zumal es ohnehin nicht den gewünschten Trainingseffekt bringt, wenn ich krank trainiere.

 

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