Preventicum - Mehr Zeit für Gesundheit

Jetzt Termin in unserer Privatpraxis vereinbaren: 0201-84717-0 

Tipps für Herz-gesunde Ferien

Sommerzeit ist Reisezeit. Auch Patienten mit Herzerkrankungen zieht es nun in die Ferne. Unsicherheiten und Ängste trüben jedoch oft ihre Ferienlaune. Darf ich überhaupt fliegen? Wie belastbar bin ich? Hat das Klima Auswirkungen auf meinen Kreislauf und die Medikation? Kardiologe Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart kennt Antworten und hat Tipps, wie sich Risiken vermeiden lassen.

„Für viele Herzpatienten ist Reisen durchaus möglich. Selbst nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation gibt es selten Bedenken“, so Baumgart. „Mindestens drei Wochen sollten die Eingriffe allerdings her sein, bevor es in Urlaub geht“, rät er. Ebenfalls wichtig: eine sorgfältige Reiseplanung. Sie beginnt in der Regel mit der Wahl des Transportmittels und des Reiseziels. Flugreisen sind für die meisten Herzpatienten kein Tabu. Nach neueren Erkenntnissen sind Herz-Patienten sehr viel öfter flugtauglich als allgemein angenommen. Die Druckkabinen moderner Flugzeuge gleichen den mit Flughöhe sinkenden Luftdruck weitgehend aus. So reicht in der Regel eine leichte Steigerung der Herz- und Atemfrequenz, um den Sauerstoffmangel im Blut zu kompensieren. Der Kardiologe: „Bei der Beurteilung der Flugtauglichkeit spielen viele Faktoren eine Rolle. Im Zweifel sollte das immer ein Facharzt entscheiden.“

Auch wer mit dem Auto oder der Bahn fährt, sollte sich nicht zu viel zumuten. Langes Sitzen – egal ob in Auto, Bahn oder Flieger kann die Thrombosegefahr erhöhen.  Daher besser kurze Strecken wählen und viele Pausen machen. Möglicherweise können auch Stützstrümpfe oder Heparinspritzen sinnvoll sein.

 

Was ist besser: Strand oder Berge?

Nun zur Frage: Strandvergnügen oder Bergtour? Generell lässt sich sagen, dass bis zu einer Höhe von 1000 Metern ein Urlaub in den Bergen für herzkranke Patienten als problemlos gilt. Allerdings steigt mit jedem Höhenmeter der Blutdruck. Das kann für Menschen mit Bluthochdruck oder Vorerkrankungen durchaus riskant werden, vor allem wenn körperliche Anstrengung hinzukommt. Wie stark sich Herzpatienten belasten dürfen, hängt vom individuellen Befund ab. Als Grundregel gilt: Wer mehr als 100 Watt über längere Zeit beschwerdefrei auf dem Fahrradergometer absolvieren kann, dürfte kaum Einschränkungen haben.

 

Ein Urlaub am Strand wird meist dann bedenklich, wenn er mit großer Hitze verbunden ist. Sie kann zu erheblichen Kreislaufproblemen führen. Bei Hitze sollten daher selbst Menschen, die wegen einer Herzschwäche normalerweise nicht so viel Flüssigkeit aufnehmen dürfen, etwas mehr trinken. Weiterer Tipp: Erfrischungsgetränke nicht zu kalt trinken und keinen Alkohol wählen. Das belastet den Kreislauf zusätzlich. Wer Entwässerungsmittel einnimmt, sollte vorab mit seinem Arzt die Dosierung besprechen, erklärt der Kardiologe.

Dosierung der Medikamente prüfen

Veränderte Klimabedingungen, anderer Tagesrhythmus und eine Umstellung des Essens können zudem starken Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten haben. Vor allem der Blutdruck ist sensibel und kann stark schwanken. Die Folge: Schwindel oder Müdigkeit oder im anderen Extrem Herzrasen und erhöhtes Infarkt- bzw. Schlaganfallrisiko. Es ist also sinnvoll, dies mit dem Arzt vorab zu besprechen und eventuell die Dosierung anzupassen. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte zudem mit dem Arzt eine Reiseapotheke zusammenstellen. So lässt es sich vermeiden, im Krankheitsfall am Urlaubsort nach Wechselwirklungen fragen zu müssen. Bei der Gelegenheit am besten auch den Impfstatus prüfen lassen! Für einige Reiseziele sind ergänzende Impfungen wie etwa gegen Hepatitis oder die von Zecken übertragene Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) zu empfehlen.

 

#Reisetipps #Kardiologie #Sommerferien #Herzkrankreisen #Facharztzentrum

Zurück